Rudolf Lodders Preis 2019

Baukulturelles Erbe braucht bürgerschaftliches Engagement

Die Rudolf Lodders Stiftung hat sich seit ihrem Bestehen zum Ziel gesetzt, junge, überdurchschnittlich begabte und engagierte Persönlichkeiten für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Baukunst, des Denkmalschutzes und einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit dem Rudolf Lodders Preis auszuzeichnen.

Den Rudolf Lodders Preis 2019 erhalten Kristina Sassenscheidt und Marco Alexander Hosemann zu gleichen Teilen.

Kristina Sassenscheidt hat sich in den vergangenen Jahren mit dem von ihr geführten, bürgerschaftlich organisierten „Denkmalverein Hamburg e.V.“ im Wissen um die Verantwortung für die baukulturelle Bedeutung der Stadt aktiv in zahllose Debatten, insbesondere in alle Fragen des Denkmalschutzes in Hamburg eingeschaltet und zählt bereits heute zu einer der wichtigsten, kulturpolitisch unabhängigen Stimmen der Stadt.

Sie konnte durch ihr persönliches Wirken ein breites Publikum für die Aufgabe des Denkmalschutzes mobilisieren und dadurch das öffentliche Interesse an allen Fragen der Erhaltung und Pflege des baukulturellen Erbes der Stadt wach halten.

Durch ihre Tätigkeit wurde die Öffentlichkeit immer wieder informativ und umfassend auf die stadt-und kulturgeschichtliche Bedeutung zahlreicher historischer Ensembles hingewiesen.

Mit der Auszeichnung durch den Rudolf Lodders Preis 2019 wird das große gesellschaftliche Engagement, das in der Leistung von Kristina Sassenscheidt und dem „Denkmalverein Hamburg e.V.“ erkennbar ist, anerkannt und gewürdigt.

Marco Alexander Hosemann hat sich in den vergangenen Jahre in vorbildlicher Weise in die kontroversen Debatten um die Bedeutung des unter Denkmalschutz stehenden City-Hofes als hervorragendes Beispiel der Hamburgischen Nachkriegsmoderne und sichtbares Zeichen des Aufbauwillens der Stadt eingeschaltet.

Er hat das Verhalten des Senats der Hansestadt mit seiner fehlenden Selbstverpflichtung zur Denkmalerhaltung mehrfach gerügt, konnte alle Argumente, die einen Abbruch wegen städtebaulicher und funktioneller Mängel sowie hoher Reparaturbedürftigkeit begründeten, entkräften und mußte in der Vernichtung des City-Hofes einen Akt politischer Willkür erkennen. Es gelang Marco Alexander Hosemann durch seinen wertvollen gesellschaftlichen Diskurs die Bedeutung des City- Hofes einem großen Kreis engagierter Bürger zu vermitteln. Er konnte damit unter Beweis stellen, daß am kulturellen Leben der Stadt interessierte Bürger immer weniger bereit sind, fragwürdige Entscheidungen der Stadt unwidersprochen hinzunehmen.

Mit der Auszeichnung durch den Rudolf Lodders Preis 2019 anerkennt und würdigt die Rudolf Lodders Stiftung die persönliche Leistung von Marco Alexander Hosemann mit seinem „City-Hof e.V. für gelebte und gebaute Kultur“.

Kristina Sassenscheidt

Preisträgerin

Marco Alexander Hosemann

Preisträger

Anna Katharina Zülch

Vorsitzende

Dr. Jürgen Tietz

Kurator und Laudator

Preisträger

Kristina Sassenscheidt

Marco Alexander Hosemann